Unter dem Titel "Der Rotmilan – ein Opportunist im Aufwind" fand am 17. Oktober der traditionelle Herbstvortrag des NVW statt. 45 Interessierte lauschten mit Spannung dem bilderreichen und informativen Vortrag von Patrick Scherler. Er schöpfte aus dem Vollen: Er hat zu dieser Art doktoriert und leitet nun das Forschungsprogramm zum Rotmilan an der Vogelwarte Sempach. Der Rotmilan ist der einzige Greifvogel, der nur in Europa vorkommt. In den Siebzigerjahren bei uns noch eine Seltenheit, haben seine Bestände in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz stark zugenommen. Und dies, obwohl nur etwa jedes zweite Paar erfolgreich brütet. Infolge des reichen Nahrungsangebots an Mäusen und Abfällen sind die Reviere nur wenige km2 gross, viel kleiner als etwa in Deutschland. Die Altvögel brüten mit vier, fünf Jahren zum ersten Mal und bleiben dann ihrem Partner und dem Revier treu. Sie werden bis zu 30 Jahre alt. Die heller gezeichneten Jungvögel ziehen im ersten Herbst alle nach Zentralspanien, wie man von besenderten Tieren weiss. Mit zunehmendem Alter bleiben immer mehr Tiere auch im Winter bei uns, weshalb man den prächtigen Vogel ganzjährig zu sehen bekommt. (Bericht: Otto Sieber; Bilder: Willi Joss)