Löhrmoos

Natur in Wohlen

10. Hochmoorjuwel Löhrmoos

Das Löhrmoos ist das einzige Hochmoor in der Gemeinde. Wie das etwa 1.5 km westlich gelegene Büsselimoos in der Gemeinde Kirchlindach ist es ein Hochmoor von nationaler Bedeutung und ein kantonales Naturschutzgebiet. Es hat eine bewegte Geschichte. 1735 suchte das Berner Burgerspital neuen Brennstoff, weil die Wälder in der näheren Umgebung abgeholzt waren. Es fand sie im damals etwa 9 ha grossen Löhrmoos. Die Torfschicht war 3 bis 4 m dick. Von 1739 bis 1765 wurde hier Torf abgebaut, ab 1745 jährlich etwa 250 Fuder. 1763 war der Torf fast erschöpft und man wich auf das nahe Heidmoos aus (heute Bösmattmoos). Das Löhrmoos ist mit seiner heutigen Fläche von 0.5 ha nur noch ein Restmoor. Grundwasseraustritte am Rand des Moores führten mineralhaltiges Wasser in das stark beeinträchtigte Moorzentrum; andere Teile drohten zu vertrocknen. Deshalb hat der Kanton 2012 – 2014 umfangreiche Regenerationsmassnahmen umgesetzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Trotz der Veränderungen blieb die spezielle Flora und Fauna teilweise erhalten. Im Mai blüht hier die seltene Wasserfeder, ein Primelgewächs, dessen Blätter im Wasser liegen und die Blütenstiele daraus aufragen. Im Heideteil entlang des Stegs blüht die unscheinbare gemeine Moosbeere. Sie ist, wie das Torfmoos und das Scheidige Wollgras, eine typische Hochmoorpflanze. Im Mai und Juni sind zwei Arten des Gilbweiderichs zu bestaunen (Strauss- und gemeiner Gilbweiderich), im Juni das Blutauge und der Wasserschlauch, eine fleischfressende Pflanze, die im Wasser schwimmt und ihre kleinen, gelben Blüten knapp aus dem Wasser streckt. Das Löhrmoos ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. In den Moortümpeln und Gräben ist der seltene Teichmolch zuhause. Es finden sich aber auch Grasfrosch, Erdkröte, Wasserfrosch, Faden- und Bergmolch. Ringelnattern und Waldeidechsen leben im Moor und Rehe besuchen es oft.

 

 

 

 

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